Modellstadt Langen
Förderregion zur modellhaften Erprobung von Maßnahmen zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention
In der Stadt Langen, in der im Jahr 2025 etwa 6.400 Menschen mit Behinderungen leben, gibt es seit Jahrzehnten vielfältige und herausragende Angebote, Initiativen und Projekte sowie umfassende Kompetenzen im Bereich der Inklusion, es mangelt aber an der systematischen und strukturierten Vernetzung der Akteure und einer zentralen Institutionalisierung des Themas in der Kommune.
Die Stadt Langen will hier Verbesserungen erreichen. Aus dieser Motivation heraus hat die Stadtverordnetenversammlung am 19.9.2024 beschlossen, sich als Förderregion zur modellhaften Erprobung von Maßnahmen zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention zu bewerben. Am 20.6.2025 hat dann die Hessische Sozialministerin Heike Hofmann hat gemeinsam mit Bürgermeister Jan Werner, sowie Erstem Stadtrat Stefan Löbig die Zielvereinbarung zur Gründung der Modellregion Langen unterzeichnet.
Modellvorhaben Institutionalisierung inklusiver Strukturen
In einem ersten Schritt sollen stabile Kommunikations- und Handlungsstrukturen aufgebaut und diese binnen zwei Jahren in einen Inklusionsbeirat oder in die Institution eines/einer Inklusionsbeauftragten überführt werden. Die Stadt Langen arbeitet hier eng mit dem Sozialverband VdK, Ortsverband Langen, zusammen. Darüber hinaus wird über den Förderzeitraum hinweg ein festes Gesprächsformat zwischen der Stadt Langen, dem VdK Ortsverband Langen und anderen kompetenten und interessierten Einrichtungen und Organisationen eingerichtet, das später verstetigt und institutionalisiert werden soll.
Modellprojekt Inklusive Innenstadt
Die Barrierefreiheit der Innenstadt, des öffentlichen Raums, der öffentlichen Einrichtungen, der Geschäfte und der Infrastruktur zur Gesundheitsversorgung sollen durch eine tiefgehende, umfassende und partizipativ angelegte Untersuchung beschrieben und analysiert werden. Ergebnis des „Handlungskonzepts Inklusive Innenstadt Langen“ sollen praktische Handlungsempfehlungen für Teilbereiche der Innenstadt sein und zugleich Leitgedanken für die künftige Stadtentwicklungsplanung und Stadtplanung formulieren.
Außerdem gilt es, konkrete Maßnahmen zu diagnostizieren und zu beschreiben, mit denen die Attraktivität der Innenstadt zum Nutzen der Gesamtstadt hervorgehoben und die Teilhabemöglichkeiten für alle Menschen spürbar und nachwirkend verbessert werden.
Modellvorhaben Generations- und medienübergreifendes inklusives Theater-, Tanz– und Musikprojekt; StadtRevue
Beabsichtigt ist die Entwicklung und Aufführung eines generations- und medienübergreifendenden inklusiven Tanz-, Theater- und Musikprojektes, die Erarbeitung einer „StadtRevue“ (Arbeitstitel), die individuelle Geschichten, persönliches Erleben und Szenen aus dem Alltag der Heimatstadt unter professioneller Anleitung und Motivation auf die große Bühne bringt. Die Beteiligten sollen die Zeit und den Raum dafür bekommen, die eigenen Themen zu entwickeln, sie sollen dazu ermutigt werden ihre Erfahrungen und Anliegen zu veranschaulichen und so die Selbstorganisation von Repräsentanz zu erlernen. Das Projekt ist über einen Zeitraum von zwei Jahren hinweg angelegt, das in einem großen gemeinsamen Bühnenevent in der Neuen Stadthalle Langen seinen öffentlichen Höhepunkt und Abschluss finden soll.