Schule und Kita als Gemeinschaftsprojekt
Magistrat möchte zeitnah Geld für die Planung bereitstellen
Im Süden des Baugebiets Liebigstraße schreitet der Bau der Wohnhäuser voran, im Norden die Erschließung der künftigen Baugrundstücke. Im nördlichen Bereich sollen auch eine Grundschule sowie eine große Kindertagesstätte entstehen. Dazu wollen der Kreis als Schulträger und die Stadt Langen bei Planung und Bau zusammenarbeiten. Der Magistrat empfiehlt nun, im Nachtragshaushalt 1,3 Millionen Euro für Planungsleistungen bereitzustellen. Die Stadtverordnetenversammlung muss in ihrer Sitzung am Donnerstag, 7. April, noch zustimmen.
Realisiert werden die sechste Langener Grundschule, die Kita und eventuell ein integriertes Familienzentrum in etwa dort, wo früher der Wertstoffhof beheimatet war. Das vorgesehene Grundstück hat eine Größe von 8.850 Quadratmetern und war ursprünglich ausgelegt für eine zweizügige Grundschule und eine Kita mit fünf Gruppen. Zwischenzeitliche Abstimmungen haben allerdings ergeben, dass durch den Schulträger eine ganztagsfähige dreizügige Grundschule errichtet werden soll und die Kita – unter Berücksichtigung des bestehenden und des prognostizierten Bedarfs – nun insgesamt acht Gruppen (fünf Ü3, drei U3) umfassen soll.
In den bisherigen Gesprächen zwischen Kreis und Stadt wurden ein entsprechendes Raumprogramm erarbeitet sowie mögliche Synergieeffekte zwischen Schule, Familienzentrum und Tageseinrichtung besprochen. In einer groben Testplanung wurde der Flächenbedarf hinsichtlich der Realisierung auf dem Grundstück überprüft. Fazit: Das Projekt kann dort umgesetzt werden. Die Schule wird drei bis vier Vollgeschosse erhalten. Knapp wird jedoch die benötigte Freifläche (Schule 1.500 Quadratmeter, Kita 1.200). Deshalb wird vorgeschlagen, ähnlich wie bei vergleichbaren Projekten (Lincoln-Siedlung in Darmstadt) angrenzende öffentliche Freiräume mit zu nutzen oder Dachflächen als Außengelände auszuweisen.
Im Rahmen des Vergabeverfahrens sollen zuerst geeignete Planungsbüros gefunden und diese zu einer Konzepterstellung aufgefordert werden. Die Studien werden dann den Gremien vorgestellt. Die Vergabe der konkreten Planung ist bis Herbst 2022 angedacht.
Damit das Vergabeverfahren zeitnah starten kann, muss die Stadt die Mittel bereitstellen, die sie anteilig zu tragen hat. Dies soll über den Nachtragsetat 2022 geschehen.
Bislang waren für den Bau der Kita etwa 3,5 Millionen Euro veranschlagt – Geld, das die Bau- und Erschließungsträger im Rahmen von städtebaulichen Verträgen zur Verfügung gestellt haben. Auf diese Mittel kann nun zurückgegriffen werden. Aufgrund der geänderten Rahmenbedingungen und der derzeitigen Baukostenentwicklung ist allerdings davon auszugehen, dass die Mittel nicht ausreichen werden.
Was genau die Kita kosten wird, kann derzeit aber noch nicht gesagt werden. Dies wird erst bei der Planung des Gesamtprojekts ermittelt. „Ganz klar ist jedoch: Wenn wir alleine planen und bauen, wird es nicht günstiger. Es dauert nur länger“, sagt Bürgermeister Jan Werner. „Natürlich prüfen wir auch, inwieweit wir Fördermittel beantragen können.“ Verbindliche Aussagen dazu sind aber erst im Oktober 2022 zu erhalten.