Drei Gründe, fair zu feiern
Doppeljubiläum und Erneuerung des Titels Fairtrade-Town
20 Jahre Weltladen Langen, zehn Jahre Fairtrade-Town und ganz aktuell auch noch die Verlängerung dieses prestigeträchtigen Titels: In Langen gibt es drei Gründe, in diesem Jahr kräftig zu feiern. Denn seit zwei Jahrzehnten ist der Gedanke, dass ein fairer Handel zu mehr Gerechtigkeit und Stabilität in unserer Welt führt, in Langen fest verankert.
Fairer Handel, so definiert es die unabhängige Initiative Fairtrade Deutschland, hat eine Welt zum Ziel, in der alle Kleinbauern und Arbeiter über existenzsichernde Lebensgrundlagen verfügen, ihre Potenziale entfalten und ihre Zukunft selbstbestimmt gestalten können. Um diese Ziele noch besser verfolgen zu können, schlossen sich im Jahr 2003 in der Sterzbachstadt Menschen, die sich zuvor zum Teil schon über lange Jahre in Pfarr- und Kirchengemeinden, in Schulen und Betrieben dafür engagiert hatten, zusammen und gründeten den Trägerverein Weltladen Langen. Treibende Kraft dabei war Margarete Rölz, bis heute dessen Vorsitzende. Nach kleinen Anfängen in der Friedrichstraße betreibt der Verein seit 2014 in der Bahnstraße 102 den Weltladen mit einem breiten Sortiment an Lebensmitteln, Kunsthandwerk, Kleidung und mehr.
Parallel zum Verkauf im Laden wurde von Anfang an daran gearbeitet, den Gedanken des fairen Handels noch breiter in der Gesellschaft zu verankern. Dies führte dazu, dass Langen 2013 erstmals den Titel als Fairtrade-Town erringen konnte. Lokale Akteure aus Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft arbeiten dafür eng zusammen. Mit Erfolg, wie die bereits mehrmals erfolgte Verlängerung der Auszeichnung beweist. Erst dieser Tage bescheinigte der Verein Fairtrade Deutschland, dass Langen nachweislich die fünf erforderlichen Kriterien erfüllt und sich deshalb für weitere zwei Jahre Fairtrade-Town nennen darf. „Ein toller Erfolg und ein schönes Zeugnis für die nachhaltige Verankerung des fairen Handels in unserer Stadt“, gratuliert Bürgermeister Jan Werner den Akteuren (darunter die städtische Wirtschaftsförderung), die in einer lokalen Steuerungsgruppe die Aktivitäten koordinieren.
Fair einkaufen kann man in Langen nicht nur im Weltladen, sondern auch in zahlreichen weiteren Geschäften und Supermärkten. Zudem bieten etliche Gastronomen Speisen und Getränke an, in denen fair gehandelte Zutaten zum Einsatz kommen. Einen Überblick dafür vermittelt ein Faltblatt, das an zahlreichen Stellen in der Stadt ausliegt und auf der städtischen Internetseite einzusehen ist.
Das Engagement reicht aber weit darüber hinaus: Die nachhaltige Weiterentwicklung und mediale Verbreitung der Projektziele beispielsweise durch Vorträge in Schulen oder Vereinen sowie Kampagnen sind wichtige Bausteine, die in Langen mit Nachdruck verfolgt werden.
„Ich bin stolz, dass Langen als eine von hessenweit 174 Kommunen dem internationalen Netzwerk der Fairtrade-Towns angehört“, betont Jan Werner. „Unter dem Motto ,Global denken, lokal handeln‘ leisten wir mit unserem Engagement einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen, die 2015 verabschiedet wurden.“
Langen ist eine von über 820 Fairtrade-Towns in Deutschland. Das globale Netzwerk umfasst über 2.000 Kommunen in 36 Ländern, darunter Großbritannien, Schweden, Brasilien und der Libanon. Weiter Informationen zur Fairtrade-Towns-Kampagne gibt es im Internet unter www.fairtrade-towns.de. Alles Wissenswerte zur lokalen Kampagne ist auf der städtischen Internetseite unter www.langen.de>Wirtschaft>Fairer Handel zu finden.