Baubeginn für neue Sporthalle
Arbeiten für Großprojekt in Oberlinden starten am 25. September
Es ist das größte Bauprojekt der Stadt Langen im Sportbereich seit vielen Jahren: Am Montag, 25. September, sollen die Bauarbeiten für die neue Vier-Felder-Halle im Sportpark Oberlinden beginnen. Diese wird die marode Georg-Sehring-Halle ersetzen.
Nachdem vor einigen Wochen vom Kreis Offenbach die Baugenehmigung erteilt wurde, hat der Magistrat nun die Zuschläge für den ersten Block der Gewerke erteilt. Damit sind vor allem der Rohbau, die Holzkonstruktion, das Dach, die Türen und Fenster und folglich fast die Hälfte der erforderlichen Arbeiten beauftragt. Die gute Nachricht: Bislang bleibt alles im Kosten- und Zeitplan.
„Es zeigt sich, dass die deutliche Abschwächung des Baubooms wie erhofft zu sinkenden Preisen führt“, sagt Bürgermeister Jan Werner. „Wir haben für alle Gewerke mehrere Bewerber gehabt. Die Firmen suchen also wieder verstärkt nach Aufträgen.“ Auch sinkende Rohstoffpreise spielen eine große Rolle: Allein für Stahl muss die Stadt rund 500.000 Euro weniger zahlen als veranschlagt.
„Das ist natürlich noch keine Gewähr, dass wir auch bei der in Kürze anstehenden Ausschreibung der technischen Gewerke keine bösen Überraschungen erleben“, sagt Joachim Kolbe, städtischer Fachbereichsleiter für Sport und somit hauptverantwortlich für den Bau. „Aber wir haben einen guten Start, der uns hoffnungsfroh stimmt.“
Taxiert ist der Bau auf 16,6 Millionen Euro brutto. Dazu erhält die Stadt Langen zwei Millionen Euro Zuschuss aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Zudem hat ein Langener Bürger eine Spende ebenfalls in Höhe von zwei Millionen Euro zugesagt.
Wenn Ende September die Baustelle eingerichtet wird, greift eine entsprechende Verkehrswegeplanung, die den Baustellen- und Straßenverkehr regelt. Die gute Nachricht hier: „Wir haben gerade die Genehmigung erhalten, Baustellenverkehr über die Waldschneise südlich des Sportparks zur Prinzessin-Margaret-Allee, also der K 168, abwickeln zu dürfen“, berichtet Jan Werner. „Das ist eine große Entlastung sowohl für die Bewohner und Benutzer der Berliner Allee als auch für die beiden dortigen Schulen.“
Aber natürlich gibt es dennoch Einschränkungen und Änderungen. So wird die Berliner Allee im Bereich des Sportparks zwischen Lortzing- und Wagnerstraße über die gesamte Dauer der Bauzeit von etwa 18 Monaten zur Einbahnstraße in Richtung Süden. Die Parkmöglichkeiten zwischen den Bäumen entlang des Vereinsgeländes des TV Langen fallen weg, da sie Bestandteil der Baustelle sind. Bei der Anlieferung von großen Bauteilen kommt es zeitweise zu Vollsperrungen in diesem Bereich. Diese werden frühzeitig angekündigt, sodass sich die Anwohner darauf einstellen können. Der öffentliche Personennahverkehr wird entsprechend umorganisiert. Maßnahmen wie beispielsweise dichte und schallhemmende Bauzäune sollen Lärm und Staubentwicklung so weit wie möglich reduzieren.
Für die Sporthalle werden im Sportpark auch einige Bäume fallen. Der Waldstreifen an der Nordseite des Sportparks bleibt aber erhalten. „Leider müssen obendrein im gesamten Sportpark – unabhängig vom Neubau – etliche weitere Bäume wegen schwerer Schäden gefällt werden“, bedauert Joachim Kolbe. „Dies hat die jüngste Baumkontrolle ergeben.“ Im künftigen Bebauungsplan für den kompletten Sportpark will der Magistrat aufzeigen, wie der dortige Wald zukünftig aussehen soll. „Wir wollen den Wald im Sportpark Oberlinden so weit wie irgend möglich erhalten, kranke Bäume entfernen und robuste Baumarten neu pflanzen. Wir wollen und müssen den Wald auf den Klimawandel einstellen, um ihn auf Dauer zu sichern und ihn in Einklang mit dem Sportbetrieb zu bringen“, so der Fachbereichsleiter.
Bei Problemen und Fragen können sich Anwohner an den städtischen Fachdienst Kultur und Sport wenden. Ansprechpartner dort sind Michael Krauss und Marco Betz, Telefon 06103 203-450 oder -451, E-Mail mkrauss@langen.de oder mbetz@langen.de.
Das Projekt:
Die Stadt Langen benötigt nicht zuletzt aufgrund des Bevölkerungswachstums dringend zusätzliche Sporthallenkapazitäten für den Vereins-, Schul- und Freizeitsport. Gleichzeitig ist die Georg-Sehring-Halle so marode, dass eine Sanierung finanziell keinen Sinn macht. Die neue Vier-Felder-Halle ist somit offiziell ein „Ersatzneubau“, um den absehbaren Wegfall der Kapazitäten der Sehring-Halle zu kompensieren.
Die neue Halle bietet optimale Bedingungen für Schulsport sowie Trainings- und Wettkampfbetrieb im Breiten- und Leistungssport. Zudem kann sie für den Katastrophenschutz genutzt werden, wenn beispielsweise nach größeren Evakuierungen Menschen übergangsweise untergebracht werden müssen.
Die Brutto-Geschossfläche beträgt 4.420 Quadratmeter. Auf der Tribüne finden 500 Zuschauer Platz, deutlich weniger als in der Georg-Sehring-Halle.
An der Halle entstehen ausreichend Abstellplätze für Autos und Fahrräder, einschließlich Lademöglichkeiten für elektrisch betriebene Versionen. Vorgesehen ist die Errichtung einer Photovoltaikanlage zur Erzeugung der Energie für den Eigenverbrauch, der Einsatz von Wärmepumpentechnik sowie der Bau einer großen Zisterne, um Regenwasser zur Bewässerung der Sportplätze, der Grünanlagen und der Waldstücke zu sammeln.
Der Turnverein Langen (TVL) als Hauptnutzer beteiligt sich an den investiven Kosten für die Energieversorgung der Sporthalle und beschafft die notwendigen mobilen Sportgeräte. Darüber hinaus trägt er später die laufenden Kosten des Betriebs, der Verwaltung, der Bewirtschaftung und Reinigung sowie für einen Hausmeister. In anderen Langener Hallen freiwerdende Trainingszeiten des TVL kommen anderen Vereinen zugute. Der Landessportbund Hessen lobte bereits die ausgezeichnete funktionale Konzeption der Sportstätte.