Spatenstich für Gemeinschaftsprojekt
Kreis Offenbach und Stadt Langen bauen Grundschule und Kindertagesstätte

PRESSEINFORMATION Kreis Offenbach, 29.04.2025
Das schulische Angebot im Elementarbereich stößt in Langen an die Kapazitätsgrenze. Der Bedarf einer weiteren Grundschule ist auch vom Hessischen Kultusministerium bestätigt worden und so ist der Weg für die sechste Grundschule in Langen frei. Der Kreis Offenbach und die Stadt Langen planen gemeinsam im Neubaugebiet Liebigstraße Nord eine neue Grundschule und Kindertagesstätte. Die Grundschule ist dreizügig inklusive Ein-Feld-Sporthalle, Mensa und Betreuung vorgesehen. Hinzu kommt eine Kindertageseinrichtung mit acht Gruppen. Kreisbeigeordneter Alexander Böhn und der Bürgermeister der Stadt Langen, Professor Dr. Jan Werner, haben am Dienstag gemeinsam den symbolischen ersten Spatenstich vorgenommen.
Ökologische Bauweise
Sowohl die Grundschule als auch die Kindertagesstätte werden bewusst aus nachhaltigen Baumaterialien, vorwiegend Holz, errichtet, an das innerstädtische Fernwärmenetz angeschlossen und mit Photovoltaik-Anlagen versehen, die große Teile des eigenen Strombedarfs deckt.
Drei-Scheiben-Isolierverglasung, LED-Beleuchtung, begrünte Flachdächer zur Speicherung von Oberflächenwasser sowie eine Zisterne zur Speicherung von Regenwasser für die Bewässerung in den angrenzenden Bereichen sind weitere Aspekte der ökologischen Bauweise.
Moderne Grundschule
Geplant ist ein dreigeschossiges Schulgebäude. Das Raumkonzept sieht vor, die Lern- und Unterrichtsbereiche in vier Cluster nach dem Lernhausprinzip zu organisieren. Jeweils drei der insgesamt zwölf Klassenräume werden mit Betreuungs- und Gruppenräumen zu einem Cluster zusammengefasst, das durch Sanitärkerne und pädagogisch nutzbare Erschließungsflächen ergänzt wird. Für den Fachunterricht werden je ein Musik- und Werkraum mit Lager errichtet sowie drei Sonderklassenräume für die Vor- und lntensivbeschulung. Die Schule ist barrierefrei konzipiert. Alle Bereiche sind über eine Aufzugsanlage zugänglich.
Büroräume für Verwaltung, Schulsozialarbeit und die Betreuungseinrichtung, ein Lehrerzimmer sowie weitere Arbeits- und Personalräume werden im Erdgeschoss untergebracht, ebenso eine Mensa für 300 Kinder. Neben einem freizeitpädagogischen Raumangebot sind die Flure pädagogisch nutzbar. Im Untergeschoss entsteht eine Ein-Feld-Sporthalle samt Nebenräumen, die auch für den Vereinssport genutzt werden kann. Über einen separaten Zugang wird der Bereich für externe Besucherinnen und Besucher erreichbar. In der Teilunterkellerung des Neubaus sind zusätzlich erforderliche Flächen für Technik- und Lagerräume vorgesehen.
„Die Schule ist so konzipiert, dass die Kinder optimale Bedingungen für den Unterricht und die Betreuung haben werden“, sagt Kreisbeigeordneter Alexander Böhn. „Gleichzeitig entlasten wir die fünf Grundschulen in der Stadt, die an ihre räumlichen Grenzen gekommen sind. Mit dem zweiten gänzlich neuen Schulbau innerhalb weniger Jahre investieren wir in die Zukunft unseres Kreises und bieten vor allem jungen Familien sehr gute Bedingungen.“
Kindertagesstätte mit acht Gruppen
Das gleiche Ziel verfolgt die Stadt Langen mit dem Bau einer an die Schule angrenzenden Betreuungseinrichtung für Kinder. „Diese Kindertagesstätte ist ein weiterer Meilenstein in unseren Bemühungen, die Zahl der Betreuungsplätze den tatsächlichen Bedürfnissen unserer wachsenden Stadt anzupassen“, betont Bürgermeister Professor Dr. Jan Werner. „Seit meinem Amtsantritt am 1. Juli 2020 haben wir rund 500 Plätze geschaffen und konnten so die Voranmeldeliste nahezu auflösen, was für die Eltern eine große Erleichterung darstellt. Mit dieser neuen Kita werden wir nun den Bedarf für das wachsende Neubaugebiet abdecken.“
Entstehen werden im Baugebiet Liebigstraße Nord 161 weitere Betreuungsplätze: 36 Ganztags-Krippenplätze für Kinder unter drei Jahren (drei Gruppen), 100 Ganztags-Kindergartenplätze für Kinder von drei bis sechs Jahren (vier Gruppen) sowie eine weitere Ü3-Gruppe mit 25 Vormittagsplätzen. Ein Gemeinschaftsraum soll über den Betreuungsbetrieb hinaus für familienzentrierte Arbeit zur Verfügung stehen.
Funktional und gestalterisch wurden Schule und Kinderbetreuungseinrichtung, ihre Erschließung und die Außenanlagen aufeinander abgestimmt und bilden ein städtebauliches Ensemble. Die Stadt investiert gut 15 Millionen Euro in die neue Kita.
Fertigstellung im Sommer/Frühherbst 2027 geplant
Der Ablauf auf der Baustelle ist sehr komplex und erfordert eine enorme logistische Planung und Weitsicht. So erfolgt zuerst der Rohbau der Grundschule, die Arbeiten für die Kita starten dann im Herbst. Bezugsfertig sein soll die Kindertagesstätte im Frühherbst 2027. Die Inbetriebnahme der Grundschule ist zum Schuljahr 2027/28 vorgesehen. Von den Gesamtkosten für die Schule in Höhe von rund 30,6 Millionen Euro entfallen etwa 26,3 Millionen auf den Kreis und knapp 4,3 Millionen auf die Stadt Langen, die gemäß der Ein-Drittel-zwei-Drittel-Regelung zwei Drittel der Kosten für die Betreuungsräume übernimmt.