Gedenken an die Opfer des Novemberpogroms

Veranstaltungen halten Erinnerung an den Nazi-Terror wach

Der Mittelgang der ehemaligen Langener Synagoge im Jahre 1927 Foto: Stadtarchiv Langen

Am Vormittag des 10. November 1938 schlug auch in Langen der nationalsozialistische Terror zu. Der Nazi-Mob attackierte und schikanierte jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger, demolierte die Synagoge und brannte sie anschließend nieder. Der Langener Magistrat gedenkt daher am Samstag, 9. November, der Opfer der „Reichspogromnacht“. Die Bevölkerung ist dazu herzlich eingeladen.

Um 18 Uhr legt Bürgermeister Jan Werner gemeinsam mit Gymnasiasten der Dreieichschule an der Mahn- und Gedenkstätte „Ehemalige Synagoge“ an der Dieburger Straße 23 einen Kranz nieder. Dabei wird Jan Werner wieder das Schicksal einer Langener Familie, die Opfer des Pogroms wurde, beleuchten. Anschließend veranstaltet um 19 Uhr die evangelische Kirchengemeinde in der Stadtkirche am Wilhelm-Leuschner-Platz 14 einen Gottesdienst. Geleitet wird er von der stellvertretenden Dekanin des Dekanats Dreieich-Rodgau, Birgit Schlegel, und Jutta Trintz, Synodale in der Landeskirche.

Bereits um 17 Uhr wird der ehrenamtliche Stadtarchivar Heribert Gött den Gedenkraum „Arrestzelle“ im Museum im Alten Rathaus am Wilhelm-Leuschner-Platz für Besucher öffnen. Er wurde um eine Vitrine erweitert, die dem im KZ Oranienburg ermordeten Wilhelm Burk (1884-1943) gewidmet ist. Heribert Gött wird diese im historischen Zusammenhang mit dem Unrechtssystem des Dritten Reichs präsentieren.

Um die Schicksale der jüdischen Mitbürger Langens und Deutschlands in den Zeiten der Nazi-Diktatur geht es bei der Buch-Ausstellung mit dem Titel „Angst und Leid – Gedenken an die Reichspogromnacht. Das Schicksal jüdischer Mitmenschen in der Nazizeit“ in der Stadtbücherei, Südliche Ringstraße 77, von Dienstag, 5. November, bis Freitag, 22. November. Bewegende Lebensgeschichten, Sachbücher und Kinder- und Jugendliteratur bringen den Lesern Angst und Leid der Opfer nahe.

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