Beim Grünschnitt gemeinsam sparen
Interkommunale Zusammenarbeit mit Rodgau angestrebt

Die Städte Langen und Rodgau wollen bei der Grünschnittentsorgung zusammenarbeiten. Der Magistrat empfiehlt dazu den Abschluss einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung über die Übernahme von Aufgaben der Abfallverwertung. Vorteil für Langen und damit auch die Gebührenzahler: Die Entsorgungskosten sinken. Die Stadtverordneten müssen noch zustimmen, ebenso die Gremien in Rodgau.
Die Zusammenarbeit der beiden Kommunen ist nicht neu: Bereits vom 1. Januar 2023 bis 30. Juni 2024 wurde der Grünschnitt aus Langen in der Rodgauer Kompostierungsanlage verwertet. Eine nahtlose Vertragsverlängerung war allerdings nicht möglich, weil Rodgau beim Regierungspräsidium Darmstadt erst eine Genehmigung zur Erhöhung der Anlagenkapazität benötigte. Diese liegt jetzt vor.
Die Kommunalen Betriebe Langen (KBL) griffen für die Grünschnittentsorgung vorübergehend auf einen gewerblichen Entsorger zurück. Dies hatte allerdings zur Folge, dass die Kosten von 38 auf 50 Euro je Tonne (zuzüglich Umsatzsteuer) stiegen.
Die nun angestrebte Zusammenarbeit mit Rodgau soll von längerer Dauer sein. Der Vertrag ist auf vorerst zehn Jahre ausgelegt. Die jährliche Grünschnittmenge ist abhängig von der Witterung und liegt zwischen 1.400 und 2.000 Tonnen. Als Preis werden 43 Euro pro Tonne festgeschrieben. Aufgrund der langen Laufzeit wird eine Preisgleitklausel in den Vertrag aufgenommen. Neu ist auch die Möglichkeit, dass KBL bis zu 500 Tonnen Kompost pro Jahr von der Kompostierungsanlage beziehen kann.
Mit der Übertragung der Entsorgungsaufgabe an Rodgau erfolgt die Abrechnung ohne Umsatzsteuer, sodass sich im Vergleich zur gewerblichen Grünschnittentsorgung eine doppelte Ersparnis für Langen ergibt. „Diese Einsparung wirkt sich auf die Höhe der Abfallgebühren aus und die interkommunale Zusammenarbeit hat somit eine positive Auswirkung auf unsere Bürgerinnen und Bürger“, freut sich Bürgermeister Jan Werner.
Der Haupt- und Finanzausschuss befasst sich am Donnerstag, 8. Mai, mit der geplanten Zusammenarbeit. Endgültig darüber abgestimmt wird in der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag, 22. Mai. Beide Sitzungen beginnen um 20 Uhr im Saal des Rathauses.
Wenige Tage später soll auch in der Rodgauer Stadtverordnetenversammlung über die Vereinbarung abgestimmt werden. Beginnen soll die erneute Zusammenarbeit bei der Grünschnittentsorgung, sobald die Aufsichtsbehörden grünes Licht gegeben haben.