Simon Müller
„Das kannst du auch!“, sagte ich, der Streckenposten beim „Ironman European Championship Frankfurt 2007“, mir erstmals beim Anblick einiger wohlbeleibter männlicher Teilnehmer des Wettkampfs, während sie Presswürsten gleich in hautengen Einteilern auf ihren Hitech-Rädern meinen Standort an der Radstrecke passierten. Ein paar absolvierte Marathonläufe und den einen oder anderen Rennrad-km im Beifang zum Handballtraining bildeten einen kleinen Grundstock an Ausdauersporterfahrung. Doch Kraulen konnte ich nicht.
Genau ein Jahr später mit nunmehr etlichen mehr gefahrenen Trainingskilometern auf einem neuen Rennrad, einem absolvierten Kraulschwimmkurs und ersten Teilnahmen bei kleineren Triathlon-Wettkämpfen, formulierte ich an gleicher Stelle die konkrete Absicht, beim nächsten Mal nicht nur neben, sondern auf der Strecke dabei zu sein.
So kam es dann auch im Jahr 2009: eine begeisternde Premiere auf der Langstrecke in Frankfurt. Ich war infiziert. Es folgten Stand Juli 2024 weitere 14 Rennen in Frankfurt und Roth. Zweikämpfe zwischen mir und Mehrfach-Weltmeistern wie Patrick Lange oder Jan Frodeno hat es seither erwartungsgemäß nicht gegeben. Aber immerhin habe ich mich am Büffet in jeder Altersklasse als nachhaltig konkurrenzfähig erwiesen.
Aber warum tut man sich diese 226 km lange Tortur (immer wieder) an? Auf diese recht oft gestellte Sinnfrage gibt der chinesische Philosoph Konfuzius mit nur vier kurzen Worten die beste Antwort und sagt doch damit alles: Der Weg ist das Ziel.